Wir lieben Bewegungsfreiheit und wollen einen entscheidenden Anstoß Richtung nachhaltige Mobilität geben.
Wir wollen in eine Zukunft radeln, die neue Konzepte und Systeme (weiter)entwickelt, damit Bewegungsfreiheit zukünftig für alle Verkehrsteilnehmer*innen gilt.
In frischer Luft, bei Wind und Wetter, mit sicherem Fahrvergnügen, zur Gesundheitssteigerung und mit wenig CO2-Emissionsausstoß, bauen wir ein Netzwerk für vollautomatische, kommunale Transportrad-Mietsysteme auf, das für alle Bevölkerungsschichten zugänglich ist.
Hier können kommunale Akteure ihre Erfahrungen austauschen und im lernenden Netzwerk, ihr Mobilitätsangebot für die Bürger*innen verbessern. In diesem Sinne ist unser Projektziel die Kommunen dabei zu unterstützen ihre Mobilitätswende nachhaltig und gerecht zu gestalten.
Projektinfo
Im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans startete am 1.8.2020 das TINK Netzwerk Projekt. Das Projekt baut auf den Erfahrungen des Modellprojektes TINK (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen) in Konstanz und Norderstedt auf. Dort wurde von 2015-2018 wissenschaftlich belegt, dass öffentliche Transportrad-Mietsysteme (TMS) das Potential haben, als Teil eines kommunalen Mobilitätskonzepts, zur Verkehrswende beizutragen. Das Netzwerk Projekt läuft noch bis Ende 2024.
Innerhalb des Netzwerkes haben sich 20 Kommunen und kommunale Mobilitätsdienstleister(Verkehrsverbund, Stadtwerke) deutschlandweit zusammengeschlossen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und Neues auszuprobieren. 5 weitere können dank eines Aufstockungsantrages 2022 noch aufgenommen werden (Stand 1.3.22). Einige Kommunen haben bereits Verleihsysteme für Fahrräder, Pedelecs oder auch E-Transporträder wie z.B. Mannheim, Hamburg, Offenburg. Andere wiederum haben noch wenig bis keine Erfahrungen wie z.B. Singen, Rinteln und Reutlingen. Der Wissenstransfer steht im Vordergrund.
Das TINK Netzwerkprojekt unterstützt alle Mitglieder, z.B. wenn Sie Fragen haben wie diese:
Wie werden Mietstationen ausgewählt und innerhalb der Kommune verteilt?
Was kostet ein TMS für meine Kommune?
Wie lege ich den Flottenmix fest (muskelbetriebene & elektronisch unterstützende Transporträder)?
Macht ein TMS auch für kleine Kommunen Sinn?
Worauf muss bei der Ausschreibung eines Transportrad-Mietsystems mit Transporträdern, Mietstationen, Betreibern etc. geachtet werden?
Wie werden Preismodelle für den Betrieb berechnet?
Wie finanziert die Kommune ein TMS langfristig?
Welche Transporträder sind für den Verleihbetrieb tauglich?
Wir haben bereits ein paar Transporträder in der Kommune und wollen diese nun in ein einheitliches Transportrad-Mietsystem überführen. Was braucht es dafür?
Was macht für unsere Kommune am meisten Sinn: Wechselakkusystem oder Ladestationen?
Welche Fördermöglichkeiten gibt es momentan für meine Kommune?
Ein Inklusionstransportrad, was ist das und was braucht es damit ich es in den automatischen Verleih integrieren kann?
Wie binde ich die Öffentlichkeit ein und erzeuge Identifikation? Und welche Akteure binde ich vor dem Start eines TMS ein? Wie gestalte ich einen Teststand?
Das Wander-Transportrad-Mietsystem
Unsere Dollys für die Wander-TMS-Flotte inklusive Ersatzräder Foto: Anita Benassi
In einem Teilprojekt vom TINK Netzwerkprojekt haben 4 Kommunen die Möglichkeit für jeweils 4-6 Monate ein öffentliches Transportrad-Mietsystem (Wander-TMS) zu testen. Somit können Bürgerinnen und kommunale Entscheidungsträgerinnen sehen wie ein TMS in der Kommune ankommt und langfristig ihr eigenes Verleihsystem entwickeln.
Die Kommunen erhalten für den Testzeitraum von 5 Monaten ein Transportmietrad-System, d.h.:
5 Stationen mit je 3 Transporträdern.
1 E-Inklusionstransportrad (Typ: Nihola Flex 2)
Die Registrierung und Buchung läuft über eine App und wird gestellt
Service und Wartung stellt TINK in Kooperation mit einer qualifizierten Werkstatt
TINK unterstützt bei Aktionen mit der lokalen Bevölkerung, z.B. Eröffnungsfeier, Teststände und Probeparcours, Flyer, weitere Marketingaktivitäten, Vandalismuspräventionsarbeit
Unser Inklusionstransportrad ist da und wurde ab dem 7. Mai 2021 in Singen in die Wander-TMS-Flotte mit aufgenommen. Auf diesem Foto haben wir vorher schonmal getestet wie man „Transporträder für alle“ in die Tat umsetzen kann Foto: Marco Walter
Teilnehmende Kommunen:
Singen
Dortmund
Leipzig
Tecklenburger Land 2023 (4 ländliche Kommunen schließen sich zusammen: Ladbergen, Lengerich, Tecklenburg, Lienen)
Singen Eröffnung Wander-TMS 2021 (Foto: TINK)
Dortmund Eröffnung Wander-TMS 2022 (Foto: TINK
Leipzig Eröffnung Wander-TMS 2022 (Foto: Roland Quester)
30.04.2024 | Verlängerung des Tinknetzwerk Projekts bis Oktober 2024! Im Rahmen des Tinknetzwerkprojektes testen die Städte Kehl und Offenburg ein öffentliches Anhängersystem. Die Anhänger können im bestehenden nextbike (e-)Bike und Lastenräder-Mietsystem angemietet werden.
04.08.2023 | Schwäbische Zeitung, Tuttlingen: „Von Kindern bis Kisten passt alles ins Lastenrad“
11.08.2023 | Aufruf zur Abgabe einer Interessens-bekundung Stadt Leipzig – 100 Lastenräder
Die Stadt Leipzig fördert nachhaltige Mobilität im Sinne ihrer Mobilitätsstrategie 2030. Mit dem Aufbau eines Transportradmietsystems sollen den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Sinne Anreize für ein autounabhängiges bzw. -reduziertes Leben geschaffen werden. Ob für Einkäufe, Kindertransport, für den Weg zum Altglascontainer oder zum Picknicken – Transporträder sind in Leipzig beliebt und sollen möglichst allen zugänglich gemacht werden. Dies ist der Wunsch vieler Nutzerinnen und Nutzer des erfolgreichen Pilotsystems aus dem Jahr 2022 und wird so auch grundsätzlich mit dem Energie- und Klimaschutzprogramm thematisiert. Mittels eines Interessenbekundungsverfahrens möchte die Stadt ein Transportradmietsystem konzipieren. Da es sich nicht um ein Ausschreibungsverfahren handelt, können Sie auch gern nur Teilbausteine darlegen oder ganz eigene Ideen entwickeln, die vom Grundgedanken her zu unseren Vorstellungen passen. Die Stadt Leipzig bittet um eine Interessenbekundung bis zum 29.09.2023 über einzureichen.
Marco Knöpfle ist Diplompsychologe mit Schwerpunkt Umwelt- und Organisationspsychologie. Viel Erfahrung hat er in der Entwicklung von öffentlich geförderten Projekten, der Beratung von Unternehmen der Camping- und Tourismuswirtschaft und der Geschäftsführung eines europaweit tätigen kleinen Unternehmens. Bereits vor 20 Jahren hat er erfolgreich die Ausbildung zum klientenzentrierten Berater absolviert.
Mit dem Thema Transportrad beschäftigt er sich schon seit über 30 Jahren, als er sein erstes eigenes Rad dieser Sorte erworben hatte. Anfang der 1990er Jahre gründete er sein erstes Transportrad-Geschäft und verkaufte eine Reihe von Long-John und Christiania-Rädern in Konstanz. 1995 initiierte er das erste „freie Lastenrad“-Projekt in Konstanz: als Alternative zum Parkplatzbau wurden zwei Christiania-Dreiräder in einem Wohnprojekt angeschafft und kostenfrei über einen Bioladen ausgegeben.
Später folgte ein weiteres Gratis-Lastenrad für die Bewohnerinnen eines Studierendenwohnheims. Im Jahr 2003 – 2005 war er Betreiber des Konstanzer Velobusses auf Basis des siebensitzigen Conference-Bikes. Ab 2015 initiierte und begleitete er im Auftrag der e-fect eG das Projekt TINK – Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen als nationaler Projektleiter, bei dem es um die Konzeption und wissenschaftliche Begleitung öffentlicher Transportradmietsysteme in Norderstedt und Konstanz ging. Außerdem ab 2017 das Projekt e-TINK (Transport Pedelec System Norderstedt). Weitere Unternehmungen mit Bezug zum Thema: VELOFANT – Verkauf und Vermietung von Transporträdern.
Dr. Friederike Wagner
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Dr. Friederike Wagner interessiert sich als Diplompsychologin für die Frage, wie Menschen ihr Verhalten ändern können. Welche Faktoren haben beispielsweise Einfluss darauf, welches Verkehrsmittel ein Mensch für einen bestimmten Zweck auswählt?
Als Gründungsmitglied der e-fect eG hat Friederike Wagner Projekterfahrungen in den Themenfeldern Mobilität und Bildung. Im TINK-Projekt war sie von Anfang an an der Konzeption der Transportad-Mietsysteme in den Modellkommunen Konstanz und Norderstedt beteiligt.
Anita Benassi
PROJEKTLEITUNG TINK NETZWERK
Anita Benassi ist Soziologin (Diplom) mit starkem Bezug zu Nachhaltigkeit. Ihr Fokus: wie motivieren wir Menschen zur aktiven Mitgestaltung einer nachhaltigen Entwicklung?
Seit 2008 war sie regelmäßig für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Einsatz, z.B. in Peru, Ghana und den Philippinen. Dabei standen die Teilhabe von marginalisierten Gruppen an politischen Entscheidungsprozessen, die Anpassung an den Klimawandel sowie Innovation und Green Economy auf ihrer Agenda. Besonders auf den Philippinen, in der Megacity Cebu, hat sie aktiv zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beigetragen.
Hier in Deutschland hat sie sich vorrangig mit Studien, Konzepten, Beteiligungsprozessen, Evaluationen und Netzwerkaufbau zum nachhaltigen Tourismus, Regionalentwicklung, Kreislaufwirtschaft, Lebensmittelhandwerk, Innovation und nachhaltiger Mobilität im ländlichen Raum beschäftigt.
Sie freut sich als Projektleiterin, ein deutschlandweites TINK Netzwerk für die Etablierung von Transportrad-Mietsystemen aufzubauen und dadurch zu einer intensiven Vernetzung der TINK-Kommunen und -Akteure und somit der Fahrradverkehrswende beizutragen.
Judith Wehr
GESCHÄFTSSTELLENLEITUNG UND BERATUNG
Judith Wehr ist Politologin (M.A.) und Umweltwissenschaftlerin (M. Sc.). Ein umweltbewusstes Konsum- und Mobilitätsverhalten spielte schon immer eine große Rolle in ihrem Leben. Als sie 2009 nach Konstanz zog, machte sie sich auf die Suche nach regionalen und ökologisch nachhaltig hergestellten Produkten, nach Umweltinitiativen und nachhaltigen Geschäftsideen. Daraus entstand die Geschäftsidee Greentours – grüne Stadtrundgänge, die durch das Regionalentwicklungsprogramm PLENUM Westlicher Bodensee gefördert wurde. In den Stadtrundgängen werden statt Geschichte Wege eines umweltbewussten Lebensstils aufgezeigt und lebendig und praktisch vermittelt.
Als Mitglied im TINK Team freut sie sich, mit vollautomatischen und rund um die Uhr verfügbaren Transport-Mietradsystemen zu einer Reduzierung von Autofahrten und damit zu einer klimafreundlichen Mobilität beitragen zu können.
Janis Och
Projektassistenz
Janis Och ist Wirtschaftsingenieur (B.Eng.) und verfügt über eine handwerkliche Ausbildung im Bauwesen. Sein Interesse an nachhaltigen Mobilitätslösungen führte ihn zu TINK, wo er sich in seiner Bachelorarbeit zunächst mit der Qualität von Transportrad-Mietsystemen befasst hat. Daraus folgte direkt eine Stelle im Modellprojekt „Ready-for-Smart-City-Robots“. Er begeistert sich für Technik und blickt auf eine innovative Zukunft.
Hanna Matthiesen
Projektassistenz
Hanna Matthiessen absolvierte ein Bachelorstudium in Psychologie an der Universität Trier und studiert aktuell Umweltpsychologie (M.Sc.) an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. Umwelt- und Klimaschutz spielten von Haus aus eine große Rolle in ihrem Leben, weswegen sie sich innerhalb und außerhalb der Universität engagierte. Nach einem Praktikum bei TINK arbeitet sie seit 2021 als Projektassistenz weiter im Team. Besonders interessiert sie, welche internen und externen Faktoren zu Verhaltensänderungen führen können und das Potenzial von partizipativen Methoden für eine nachhaltige Entwicklung. Im Rahmen der Arbeit bei TINK beschäftigt sie sich vorrangig mit den Themen Vandalismus und Evaluation.
E-Mail:
Externe Beratung
Dirk Scheffler
LEITUNG EVALUATION
Dr. Dirk Scheffler hat Organisations- und Umweltpsychologie an der Universität Trier studiert und sich in systemischer Beratung und Dialogprozessbegleitung weitergebildet. Er ist Mitglied der gemeinwohlbilanzierten e-fect eG, für die er als Evaluator bundesweit in den Feldern Naturschutz und Mobilität sowie als Gemeinwohl-Berater für Organisationen in Mitteldeutschland tätig ist.
Als extern beauftragter Evaluator begleitet er die TINK-Projekte: Lastenrad Bayern und TINK Netzwerk. Felder seiner thematischen Expertise sind Wirkungsorientierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Natur- und Klimaschutzhandeln, nachhaltiges Unternehmertum und interdisziplinäre Kommunikation und Kooperation.